- ein Wein erzählt eine Geschichte
Im Jahre 1906 vergrub der Besitzer des Grundstücks, auf dem heute unser Weinberg steht, eine Blechbüchse mit einem handgeschriebenen Brief.
Er notierte der Nachwelt, wer damals half den Acker in Handarbeit zu roden, um später einen Weinberg pflanzen zu können. Er schrieb auch auf, was die täglichen Lebensmittel kosteten, wie viel ein Tagelohn betrug und was sich sonst noch in dieser Zeit im Dorf ereignete.
Unser Großvater fand diese Blechbüchse 1955, als er wiederum den Weinberg rodete, um neue Silvanerreben zu pflanzen. Auch er schrieb damals eine kleine Chronik, aber er vergrub sie nicht.
Seine Frau und die beiden Töchter Wilhelmine und Friederike führten nach dem Tode des Vaters die Tradition fort und pflanzten in diesen Weinberg Silvanerreben. Wir haben inzwischen wiederum neue Silvanerreben gepflanzt und erinnern damit an diesen Brief.